Beantwortung von offenen Fragen zur Podiumsdiskussion am 01.09.2025

KI generiert

Wie wollen die Parteien sicherstellen, dass die bestehende Kastrationspflicht für Katzen in Wickede endlich konsequent durchgesetzt wird?

Während viele Kommunen im Kreis Soest bereits erfolgreich Katzengrundverordnungen implementiert haben, hinkt Wickede in dieser wichtigen Tierschutz- und Artenschutzfrage hinterher.
Jährlich fallen in Deutschland bis zu 200 Millionen Vögel, Kleinsäuger und Reptilien freilaufenden
Katzen zum Opfer – ein erheblicher Eingriff in unsere lokalen Ökosysteme.
Eine Katzengrundverordnung würde Halterinnen und Halter von Freigängerkatzen verpflichten, ihre Tiere kastrieren, kennzeichnen und registrieren zu lassen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die unkontrollierte Vermehrung freilebender Katzen einzudämmen und damit den Druck auf die heimische Tierwelt zu reduzieren.
Die Grünen planen, dass Thema in der nächsten Legislaturperiode in der Ratssitzung auf die Tagesordnung zu setzen.

Wie kann gewährleistet werden, dass Heckenschnitte und Baumfällungen künftig nur außerhalb der Brutzeiten von Vögeln stattfinden-außen in Gefahrensituationen?

Grundsätzlich gilt in Deutschland (nach § 39 Abs. 5 Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG):

  • Vom 1. März bis 30. September ist es verboten, Hecken, Gebüsche, lebende Zäune, Bäume außerhalb des Waldes oder gärtnerisch genutzter Grundflächen stark zurückzuschneiden oder zu fällen.
  • Erlaubt sind in diesem Zeitraum nur schonende Form- und Pflegeschnitte, um den Zuwachs zu beseitigen oder die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
  • Nur gemeinsam können wir den Vogelschutz in unserer Kommune verbessern.
    Wir appellieren an alle Bürger*innen, Verantwortung zu übernehmen und Schnittarbeiten außerhalb der Brutzeit durchzuführen. Vogelschutz ist Artenschutz, und Artenschutz geht uns alle an.“

Ist ein weiterer Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos in Wickede angedacht? Im unteren Dorf sieht es gut aus, aber etwa im Bereich der Antoniusstrasse fehlt sie völlig. Wer will das wie anschieben?

Wir setzen uns für diesen Ausbau ein. Dabei muss überlegt werden welche Konzepte zum tragen
kommen.
Schnell umsetzbar ist sicherlich eine Ladestation auf dem Parkplatz des Kommunalfriedhofs.
Mittelfristig ist das Laden an Laternen eine Möglichkeit. Das Laden eines E Autos an einer Straßenlaterne ist möglich. Dazu werden spezielle Ladesysteme direkt in die Laternen integriert oder an ihnen befestigt und ermöglichen das Laden mit dem eigenen Ladekabel, per App oder Ladekarte.Langfristig setzen wir uns für integrierte Ladestationen in Bordsteinen ein. Diese sogenannten Ladebordsteinen sind eine relative neue Entwicklung, die derzeit in Deutschland, wie z.B. Köln und Növenich getestet wird.
Sie sind als teil des Bürgersteigs konzipiert, fast unsichtbar, besitzen eine Leiste mit Steckdose, Display und Kartenlesegerät.

Wie soll der öffentliche Nahverkehr in Wickede verbessert werden, gerade in topografisch höher gelegen Bereichen, die kaum ernsthaft angebunden sind? Welche Mobilitätskonzepte gibt es?

Bürgerbus „on Demand“: Mobilität nach Bedarf.
In unserer Gemeinde stehen Bürger*innen vor der Herausforderung mobil zu bleiben- gerade ältere Menschen.
Der neue Bürgerbus „on Demand“ bietet hier eine moderne Lösung, für die wir Grüne uns einsetzen. Statt fester Fahrpläne können Fahrten flexibel über eine App oder telefonisch bestellt
werden.
Autonomes Fahren für die Zukunft: Die Zukunft der Mobilität
Das autonome Fahren wird eine zentrale Rolle in der Mobilität der Zukunft spielen. Besonders für ältere Menschen bietet diese Technologie enorme Chancen zur Erhaltung ihrer Selbstständigkeit und gesellschaftlichen Teilhabe. Bündnis 90/Die Grünen setzen sich für eine zukunftsorientierte Mobilitätspolitik ein, die diese Potenziale nutzt und gleichzeitig ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt.


Wie stehen Sie zum Thema Inklusion?

Wir setzen uns für eine konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ein und fordern einen verbindlichen Aktionsplan für echte Inklusion in allen Lebensbereichen.
Die UN-Behindertenrechtskonvention ist seit 2009 in Deutschland geltendes Recht, doch ihre vollständige Umsetzung lässt weiterhin auf sich warten. Inklusion ist ein Menschenrecht und keine Frage des guten Willens.
Im Bildungsbereich setzen sich die Grünen für ein inklusives Schulsystem ein, das allen Kindern gerecht wird.
Auch in der Arbeitswelt gibt es noch viele Probleme.
Menschen mit Behinderungen haben viel öfter keinen Job als andere.
Die Grünen wollen das ändern.
Firmen müssen eine bestimmte Zahl an Menschen mit Behinderungen einstellen.
Die Grünen fordern daher eine Erhöhung der Ausgleichsabgabe für Unternehmen, die ihrer Beschäftigungspflicht nicht nachkommen.
Außerdem sollen Menschen mit Behinderungen mehr Hilfe bekommen, damit sie auf dem normalen Arbeitsmarkt arbeiten können.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und bei digitalen Angeboten. Barrierefreiheit nützt allen Menschen und ist die Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe.

Maßnahmen/Vorkehrungen zum Katastrophenschutz. Inwieweit können Sie die Planungen/Vorkehrungen zum Katastrophenschutz unterstützen?

Besonders der Schutz/Unterstützungsbedarf für Menschen mit Behinderung muss mit in den Fokus kommen, z.B. Versorgung mit Strom bei „Atempatient*innen“ und Mobilitätseingeschränkten Menschen (Lifter, Elektrorollstuhl).
Wir Grüne setzen uns für eine grundlegende Verbesserung des Katastrophenschutzes ein, der alle Bevölkerungsgruppen einschließt. Besonders Menschen mit Behinderung sind in Krisensituationen oft überdurchschnittlich gefährdet, wenn Infrastrukturen wie Stromversorgung oder Mobilität eingeschränkt sind.
Die Extremwetterereignisse der letzten Jahre haben deutlich gezeigt, dass unser Katastrophenschutz neu gedacht werden muss. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass Menschen mit Behinderungen in Notfallsituationen besondere Unterstützung benötigen.
Wir setzen uns für folgendes Konzept ein, das folgende Maßnahmen umfasst:

  1. Notstromversorgung für lebenserhaltende Geräte: In jeder Kommune müssen Notfallpläne speziell für Menschen mit Bedarf an Beatmungsgeräten oder anderen stromabhängigen medizinischen Hilfsmitteln etabliert werden. Dazu gehören prioritäre Notstromversorgung und mobile Stromgeneratoren, die schnell bereitgestellt werden können.
  2. Barrierefreie Notunterkünfte: Alle Notunterkünfte müssen barrierefrei gestaltet sein und über entsprechende Sanitäranlagen, Lademöglichkeiten für Elektrorollstühle sowie medizinische Grundversorgung verfügen.
  3. Digitales Meldesystem: Ein freiwilliges Registrierungssystem für Menschen mit besonderen Bedürfnissen soll eingerichtet werden, um im Katastrophenfall schnell und gezielt Hilfe leisten zu können.
  4. Barrierefreie Warnsysteme: Alle Warnsysteme müssen so gestaltet sein, dass sie Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen erreichen können.
  5. Schulung von Einsatzkräften: Regelmäßige Fortbildungen für Rettungskräfte zum Umgang mit Menschen mit verschiedenen Behinderungen sollen verpflichtend werden.
    Die Klimakrise wird Extremwetterereignisse häufiger und intensiver machen. Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass niemand im Katastrophenfall zurückgelassen wird.